Die portugiesische Küche

Einfachheit ist ihre Schönheit

Reich an Einflüssen und frischen Zutaten

Die Einfachheit der portugiesischen Küche ist ihre Schönheit. Kaum verarbeitete Zutaten, zubereitet auf dem Grill oder in typischen Terracotta- oder Kupferkochtöpfen und viel Olivenöl, so könnte man die portugiesischen Spezialitäten zusammenfassen.

Viele Speisen kehren in fast jedem Gericht zurück, sodass diese Küche immer ihren typischen Geschmack behält und so nahe an ihrem Ursprung bleibt. Die Zutaten sind sehr vielfältig und ergeben sich aus den Einflüssen der Römer und Mauren in der Region. Aber auch Produkte aus den ehemaligen portugiesischen Kolonien sowie Produkte aus der heimischen Landwirtschaft finden sich in Geschmack und Zutaten der portugiesischen Küche zurück.

Durch die Mauren wurden Feigen, Mandeln, Zitrusfrüchte und andere Produkte in die Liste der in Portugal verwendeten Zutaten aufgenommen. Die Römer brachten dann Oliven und andere Zutaten mit. Dank sei grosser Seefahrer wie Vasco de Gama konnte die portugiesische Küche auch die neuen Aromen und Gewürze nutzen, die anderen Völkern Jahrhundertelang nahezu unbekannt blieben.

Unter den für Portugal typischen Zutaten finden Sie grobes goldenes Meersalz mit eigenem, pfeffrigem Geschmack, Piri-Piri, Pfeffer, der in vielen Saucen oder beim Grillen verwendet wird, Lorbeer und natürlich (viel) Olivenöl.

Von den 1000 verfügbaren Konsum-Fischarten werden in Portugal etwa 300 verkauft. Die portugiesische Küche ist neben Fisch auch sehr reich an Meeresfrüchten. Aber auch Fleischliebhabern hat Portugal viel zu bieten. Das Minho-Rindfleisch ist eine einzigartige Art auf der Welt und die einzigartigen Ziegen- und Schafarten der Serra da Estrela sind unter Fleisch- und Käseliebhabern sehr bekannt.

Ein Sprichwort besagt, dass es in Portugal so viele Desserts gibt, wie es Klöster gibt. So wie in Belgien jedes Kloster sein eigenes Bier hatte, hat in Portugal jedes Kloster ein eigenes Dessert. Diese Desserts werden hauptsächlich aus viel Zucker (auch in Form von Honig) und Eigelb hergestellt.

Kaffee, immer der leckerste in Portugal

Nichts ist besser als eine gute Tasse Kaffee, und das gilt besonders, wenn Sie sich in Portugal aufhalten. Jeder Kaffeeliebhaber wird bestätigen, dass Kaffee in Portugal besonders lecker ist. Aber warum?

Portugal hat sowohl seine Kaffeetradition als auch die traditionelle Kaffeeproduktion aus Brasilien eingeführt. Cimbali, eine qualitativ hochwertige Kaffeemaschine aus Italien und die erste italienische Kaffeemaschine, die in Portugal importiert wurde, wurde speziell für den portugiesischen Markt an Temperatur und Wasserdruck angepasst. Bis heute wird fast ausschließlich diese italienische Maschine in ganz Portugal eingesetzt.

Während der Jahrzehnte der wirtschaftlichen Isolation unter dem Salazar-Regime konnte Portugal nur Kaffee aus seinen Kolonien importieren. Die Körner dieses Kaffees stammten fast immer aus der Familie Robusta, die für ein bitteres und starkes Geschmackserlebnis bekannt ist. Bis heute suchen die Portugiesen nach Kaffee mit diesem bitteren Geschmackserlebnis und es ist auch dieser bittere Geschmack, der den Unterschied macht zwischen einem italienischen Espresso und einer portugiesischen Bica (im Norden Portugals auch Cimbalino genannt) genannt.

Der Begriff "Bica" wird hauptsächlich in Lissabon und im Süden des Landes verwendet. BICA steht für B (Beba) I (isto) C (com) A (açucar) oder "trink es mit Zucker"!

Die traditionellen Kaffeehäuser in Portugal - wie Delta, Nicola oder Tofe - verfügen alle über eine Röstmethode, die sich von der italienischen Methode unterscheidet. In Portugal werden die Bohnen langsam und bei niedrigeren Temperaturen geröstet. Der Kaffee wird daher mit einem höheren Wasserdruck vermischt. Der portugiesische Expresso wird auch in einer größeren Tasse (30 ml) als der italienische Espresso (20 ml) serviert.

Die besten Weine der Welt

Vinho Verde

Der portugiesische Weinbau ist Jahrhunderte alt: Reben wurden lange vor Christus gepflanzt, und die Römer bauten ihren Wein u.a. in Portugal an. Quellen zeigen, dass seit dem 12. Jahrhundert Wein aus der Vinho Verde Region nach England, Deutschland und Flandern exportiert wurde.

Vinho Verde bedeutet wörtlich "grüner Wein", weil der Wein sehr jung abgefüllt wird.

Vinho Verde wird auf besondere Weise hergestellt. Die Winzer ließen den Traubensaft in offenen Steinkübeln gären. Dann wird der Wein gelagert. Während der Lagerung wird der Wein einer zweiten malolaktischen Gärung unterzogen, in der Kohlendioxid freigesetzt wird. Dieses Kohlendioxid verleiht dem Wein den typischen brausigen Geschmack. Dieser Schaumwein muss mindestens neun Monate in einer Flasche gelagert werden.

Vinho Verde liegt in der Region Rios Minho im äußersten Westen von Portugal und erstreckt sich vom Fluss Douro bis zum Fluss Minho, der die Grenze zu Spanien bildet. Es ist eine kühle, grüne Gegend mit viel Regen.